2015 darf sich nicht wiederholen
Wenn Politiker darüber schwadronieren, so etwas wie 2015 dürfe sich nicht wiederholen, was genau meinen sie eigentlich damit?
Die Hilfsbereitschaft der Gesellschaft?
Die Willkommenskultur der offenen Arme?
Den sicheren Hafen für Flüchtlinge?
Oder meinen sie etwa den aufkeimenden Hass?
Das sei zu berichten:
Wir sprechen immer noch deutsch, ein jedes Dorf hat seine Kirche und wir tragen weder Schleier, noch Fez.
Seit 2015 ist weder das Abendland untergegangen, noch sind unsere Sozialsysteme zusammengebrochen.
Die Kriminalität hat sich nicht bemerkenswert verändert und auch die Arbeitslosigkeit hat nicht zugenommen. Im Gegenteil, sie sinkt weiter, wie schon die Jahre zuvor. Der Wohlstand ist nicht eingebrochen und es sind keine Krankheiten über das Land und Europa geschwappt.
Was sich aber geändert hat, die Gesellschaft ist kälter geworden, Nazis sitzen in den Parlamenten und rechtes Gedankengut hat sich in vielen Köpfen festgesetzt. Das allerdings kann man kaum den Flüchtlingen anlasten, das sind hausgemachte Phänomene.
Wenn sie also meinen, so etwas wie 2015 darf sich nicht wiederholen, dann sollten sie beginnen, vor der eigenen Tür zu kehren. Die Politik im Land und in ganz Europa hat es fünf Jahre versäumt, sich Gedanken über Flucht und Migration zu machen. Europa hat es versäumt, mit einer Stimme zu sprechen. Hingegen sind Nationalismen und Egoismus auf dem Vormarsch. Grenzen werden geschlossen, Menschen in Seenot wird nicht geholfen und in Griechenland wird auf Frauen und Kinder geschossen.
Sind das die westlichen Werte? Ist das noch das Europa, das sich einen Friedensnobelpreis verdient hat?