Abt.: Was der Bauer nicht kennt...
Durch Irland - alles hat einmal ein Ende
Diesmal möchte ich mich noch einmal etwas intensiver mit der Kulinarik widmen. Denn entgegen landläufiger Meinung versteht man es auf der Insel ganz hervorragend zu speisen.
Beginnen möchte ich mit dem Frühstück. Da habe ich mich ganz besonders drauf gefreut. Das ist nichts für Veganer und auch nichts für Kalorienbewusste.
Full Irish Breakfast
Zu einem Irischen Frühstück gehört neben den weichen Würsteln, dem gebratenen Speck und dem Toast unbedingt Black und White Pudding. Oder Blut- und Leberwurst, wie ich das Unwissenden gerne schnell erkläre.
Dabei kommt der Black Pudding einer Blutwurst recht nahe, denn die Grundzutat ist Blut. Dazu Hafergrütze, Mehl, Schweinefett und was weiß ich. Im White Pudding hingegen ist für gewöhnlich keine Leber drinnen. Schweinefleisch, Rindernierenfett, Haferflocken und ebenfalls was weiß ich. Man könnte also sagen, irgendwie eine Art Männermüsli. Zerealien für Fleischfresser.
Des weiteren wird die Frühstücksplatte gerne mit Baked Beans, Spiegel- oder Rührei, einer Kartoffelecke - Puffer oder Krokette - und gebratenen Pilzen abgerundet.
Wer das nicht mag, ein Graus. Für alle anderen der Gipfel der Frühstückskultur.
Ich habe in München allerdings noch keinen Laden gefunden, der einen Irischen Frühstückspudding im Angebot hat. Weder ein Café mit Frühstückskarte, noch einen Spezialitätenladen. Sehr schade das.
Brot
Für den von der deutschen Brotauswahl verwöhnten Gaumen gibt sich das irische Bäckerhandwerk reichlich puristisch. Vorwiegend Toast und das gerühmte Sodabrot stehen auf dem Speiseplan. Mit dem Sodabrot ist das so eine Sache. Ich weiß nicht, ob das so soll oder ob das Pech ist, jedenfalls zerbröselten zwei Laibe angesichts des Brotmessers und ließen sich beim besten Willen nicht in Scheiben schneiden. Butter oder Marmelade aufzubringen war nicht möglich.
Allgegenwärtig ist das Toastbrot. Zum Frühstück, als Sandwich und zu Suppen. Bevor ihr jetzt unkt, unsere tolle, riesen Brotpalette sei doch um so vieles gesünder, bedenkt, die Iren haben eine höhere Lebenserwartung als die Deutschen.
Brezn
Was an diesem Foto interessant sein soll? Es ist im Lidl in Dublin aufgenommen. Ich vermag nicht zu sagen, ob das unter kultureller Austausch oder Entwicklungshilfe fällt.
Guinness Storehouse & Gravity Bar
Guinness macht ein Gewese um Guinness, sappradi. Da werden Touristenströme durch das alte Storehouse getrieben, frage nicht. Und wir mittendrin. Fünf Stockwerke mit Multimedia, musealen Ausstellungsstücken und Wasserspielen. Einem Devotionalienshop und der Gravity Bar mit einem phantastischen Rundblick über Dublin. Dabei geht es eigentlich um genau das gleiche wie bei Smithwick's und den Connemaras. Oder auch dem Donnerbräu. Nämlich um den Brauvorgang, der im Großen und Ganzen immer gleich abläuft.
Aber natürlich kann man sich das schon antun, wenn man mal in Dublin ist.
Irish Stew
Mein erstes Zusammentreffen mit Irish Stew war Anfang der 90er in der Glockenbachwerkstatt. Ein Irischer Abend war angekündigt und wir haben uns vorgenommen, irisch zu kochen. Irish Stew sollte es sein. In der Vor-Internet Zeit war das noch eine Herausforderung solch ein Rezept zu beschaffen. Es ist uns gelungen und seither bin ich ein Fan dieses Gerichts.
Entsprechend gefreut habe ich mich, am letzten Urlaubstag im Arthur's endlich einen Laden gefunden zu haben, der Irish Stew auf der Karte hatte. In den Pubs steht das Nationalgericht für gewöhnlich nicht auf der Karte.
Bratwürste
Bratwürste in Irland sind ein wenig speziell. Sehr hell, von der Konsistenz etwas wabbelig, wenig gewürzt und mit einem recht eigenen Geschmack.
Diese Würste gibt es zu Frühstück, im Supermarkt als Grillgut und im Lokal zu Kartoffelpüree mit lecker Soße.
Rückreise
Weil so ein Artikel auch irgendwie enden muss, kommen hier noch ein paar Zeilen darüber wie eine Heimreise passieren kann, wie man es seinem Feind nicht wünschen möchte.
Zu spät los geflogen. Zu spät angekommen. Anschluß verpasst. Hotel Maritim in Düsseldorf. Zahlt die Fluggesellschaft. Wäre tatsächlich lieber direkt heim gekommen.
Schluß.
[wikipedia]: Sodabrot