Abt.: Geld für Waffen
Frostiger Kapitalismus
Auf den ersten Blick eine Demütigung für das Putin-Regime. Auf den zweiten Blick steter Quell und Labsal für die Rüstungsindustrie.
Auf Europäischen Banken liegen gigantische Summen - von Russischen Oligarchen und Firmen - eingefroren und dem Zugriff ihrer Anleger entzogen. Die sollen nun genutzt werden, um Putin in die Knie zu zwingen.
Natürlich hat es seinen Charme, wenn Putin mit Russischen Geldern bekämpft wird. Soll er sich vor die Mütter zerfetzter(*) Kinder stellen und ihre verzweifelten Seelen streicheln: "Unser Geld verstümmelt eure Kinder".
Ein Aggressor, der den Widerstand gegen seinen Überfall selbst finanziert.
Und doch...
Die Milliarden, deren Zinsen in Tod und Verderben gesteckt werden, die bleiben. Die Zinsen sprudeln während in der Ukraine geschossen wird. Und sie werden auch noch sprudeln, wenn schon längst nicht mehr geschossen wird.
Die Rüstungsindustrie freut sich ein Loch ins Knie, weil diese Geldquelle nicht von demokratischen Zauderern in Haushaltsdebatten kleindiskutiert werden kann. Das Geld ist da. Das Geld muss raus.
Frohlocken wird, wer Aktien hält. Von Rheinmetall, Thyssen oder Krupp.
Und sollte der Krieg dann doch einmal enden, dann lassen sich mit den Geldern ganz prima die Löcher in den Europäischen Armeen stopfen. Diese Chance wird sich kaum eine Regierung entgehen lassen.
Und sollte hier oder dort ein wenig Empörung schwappen, wird ein wenig Geld für Wiederaufbau oder sonstig humanitären Tand über die Empörten gegossen.
(*) Ich möchte nicht "gefallen" schreiben, weil sich "gefallen" nach einem ehrenvollen Tod anhört. An Kriegen hingegen ist nichts, aber auch gar nichts ehrenvoll. Die Soldaten verrecken jämmerlich schreiend mit klaffenden Wunden und zerrissenen Gliedern.