Abt.: Späti
Kiosk-Epidemie in München
Ich kenne in München einige Kult-Kioske, die bis tief in die Nacht hinein offen haben. An der Reichenbachbrücke etwa. Oder an der Münchner Freiheit. Oder ehemals den im Drugstore. Das waren aber Ausnahmen.
Im Großen und Ganzen blieb dem durstigen Nachtschwärmer - wenn er nicht gerade eine Tanke um die Ecke hatte - nur der neidvolle Blick auf Berlin mit seinen Spätis.
Vor kurzem habe ich bei einem Spaziergang durch München zwei Nacht Kioske auf der Belgradstraße entdeckt. Jeweils auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Kurz darauf habe ich keine 100 Meter am Kurfürstenplatz zwei weitere Kioske entdeckt.
Wenn ich mit offenen Augen durch die Stadt gehe, dann entdecke ich allerorten weitere Kioske. Sie sehen alle gleich aus und haben augenscheinlich auch jeweils das gleiche Angebot.
Wenn ich mich mit Leuten fernab meiner Hood unterhalte, dann erzählen sie mir, dass es in vielen anderen Stadtteilen ähnlich ist.
Wo kommen auf einmal diese vielen Kioske her?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich dort, wo sich tags über gerade einmal ein Supermarkt halten kann, nachts Kundschaft für vier und mehr Kioske findet.
Sind das verschiedenen Ketten, die sich einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb liefern?
Ist der Kioskbetrieb nur eine Fassade für ganz andere Geschäfte?
Wie sieht das in anderen Städten aus?