Kleinigkeiten

Gaudiwürmer

Wir sind ja ein Volk der Gaudiwürmer. Bekannt für unseren subtilen Humor. Entsprechend wird es, egal wo man die Gliederhände hinstellt, immer jemanden geben, der stilsicher einen Stinkefinger modelliert. Darauf ist Verlass.

Krishna

Zieht man sich die Nachrichten rein, entwickelt man ein gewisses Verständnis dafür, dass sich Menschen einmal mehr vom Diesseitigen abwenden und ihr Heil in den Armen mehr oder weniger dubioser Sekten suchen. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges hatten die Bhagwans, Krishnas und verschiedene Weltuntergangszirkel Auftrieb wie selten. Wenn schon sterben,... dann wenigstens gut gefickt, mit einem lustigen Lied auf den Lippen oder zumindest mit Gleichgesinnten bei Zyankalisuppe.

Dieser Tage sieht man die Krishnas wieder durch die Straßen singen. Die gehören nicht in die Rubriken "gut gefickt" und Zyankalisuppe.

Müll oder Wertstoff

Seit geraumer Zeit wird Müll - also wertloser Unrat - zu Wertstoff umgedeutet. Das suggeriert dem eklig stinkenden unter der Spüle einen Wert. Einen Wert der diesen Stoffen innewohnt und durch aufwendige Verfahren herausgekitzelt werden kann. Oder von Wertstoffsammlern im Meer oder einer fernen Wüste verklappt wird. Ersteres wird gerne durch die Medien gereicht, wenn einmal mehr ein fideles Start Up mit Plastikflaschen Häuser in der Sahara baut oder Pullis aus miefigen Folien, die der Verpackung und Aufbewahrung von Fisch und Käse dienten, knüpft.

In erschreckender Regelmäßigkeit werden wir nun aufgerufen, diese Wertstoffe zu sammeln, zu trennen, wieder zusammen zu packen, mal zur Wertstoffinsel, mal zum Wertstoffhof - in Österreich passend Misthof genannt - zu karren, in gelbe, blaue oder grüne Säcke oder Tonnen zu stopfen.

In München ist jetzt ein scheinbar erfolgreiches Pilotprojekt - alles was sich theoretisch wiederverwerten lässt soll in eine gelbe Tonne - beendet worden. Scheinbar hat es sich bei der verantwortlichen Firma noch nicht herum gesprochen, dass "erfolgreich beendet" nicht das Selbe wie "beendet" bedeutet. Denn eigentlich, so wurde verkündet, solle die gelbe Tonne ab sofort flächendeckend zur Wertstoffsammlung genutzt werden. Nun, die Tonne tut ihren Dienst zuverlässig und mit stoischer Gelassenheit.

Der Rasierer

Nun ist mir vor wenigen Tagen die Scherfolie meines Rasierers kaputt gegangen. Nach vielen Jahren Dauereinsatz bin ich weder der Folie, noch dem Hersteller böse deswegen. Allerdings schreit mein Gesichtshaar nach ordentlicher und verletzungsfreier Entfernung, so dass ich mich nach Ersatz umtun muss. Zwei Herangehensweisen kommen in Frage: Eine Ersatzfolie besorgen oder einen Neuen Rasierer kaufen. Eine Folie kostet so um die 10 Euro ein neuer Rasierer etwa 30.

Also bin ich ein Fuchs und bestelle nur eine Folie. 20 Euro gespart.

...und bestelle noch gleich ein Farbband für die Schreibmaschine, einen Datumsstempel und Rasierwasser für 40 Euro dazu. Finde den Fehler.

PS.: Das Titelbild ist auch eine Kleinigkeit. Eine Geschichte gibt es dazu nicht.

PPS.: Weil ich manchmal musikalische Unterstützung brauche... diesmal EA80

Am Anfang stand ein Traum
Nach amerikanischem Prinzip
Doch nach dem Erwachen war nicht viel
Was davon übrig blieb
Alles war so geblieben, es war wie es war
Und wird höchstens noch schlimmer
Als es eh schon war

Menschen dachten in Bahnen
Die andere in Straßen verlegten
Sie spürten immer diese Angst
Wenn sie sich von ihnen fortbewegten
Ihr eigener Wille
Gebrochen und tot
Ein Schnitt ins Fleisch
Selbst das Blut ist nicht mehr rot

Sie bauten viele Welten
Für mich mich armes Hirn
Ich glaubte einst an Einheit
Doch ich stand allein
Ich wollt nicht ihre Welten
Ich wollt nicht ihren Haß
Versuche auszubrechen und ich stand allein

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt vor der Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt und ich höre sie lachen

Ein letzter Wunsch
Eine neue Hoffnung
Nimm doch Benzin
Eine neue Hoffnung
Eine, mit der Chance,
daß sie den Morgen überlebt
Manchmal bezweifle ich,
daß es sie überhaupt noch gibt

Ich lauf allein durch Straßen
Die außer mir niemand kennt
Ich schaue nicht zurück
Denn was ist da schon
Große breite Straßen
Die Welt gehört jetzt mir
Ich bin zuversichtlich
Denn was verlaß ich schon?

Manchmal finde ich noch zurück in meinen Traum
Doch er wird bestimmt durch die Angst vorm Erwachen
Sie stehen herum, um das Bett in meinem Raum
Der Wecker tickt und ich höre sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Finsternis
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Schreckliche

Der Wecker tickt - der Wecker tickt
der Wecker tickt - der Wecker tickt
Und ich höre Sie lachen

Der Wecker klingelt
Und ihre Schadenfreude ist nicht zu übersehen
Ich will die Augen schließen
Doch sie zwingen mich aufzustehen
Träume sind Schäume
Doch das Spiel ist abgekartet
Und ich weiß ganz genau was mich da draußen erwartet

Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - das Andere
Das Schreckliche - die Einsamkeit
Die Einsamkeit - die Finsternis
Die Dunkelheit - die Traurigkeit
Das Andere - die Helligkeit
Die Einsamkeit - das Andere
Die Finsternis - die Einsamkeit
Die Traurigkeit - die Dunkelheit
Die Helligkeit - die Dunkelheit
Das Andere