Abt.: Haschisch spritzen
Meinung zu Drogen
Sie Fragen mich, ob ich eine Meinung zu Drogen habe? Natürlich habe ich eine Meinung zu Drogen.
Hat doch beinahe jeder. Auf die eine oder andere Weise. Nein, weise sind diese Meinungen meist nicht. Auch meine ist nicht weise. Wer wäre ich denn. Meine Meinung speist sich aus einem wilden Konglomerat aus eigenen Erfahrungen, subjektiven Beobachtungen, eine wilden Mix aus Funk und Fernsehen, dem Buch Christiane F. und dem Gedankenquirl, der immer anspringt, wenn ich gefragt werde.
Das Thema ist schon sehr komplex. Ob ich denn Drogen eher frei geben würde? Oder eher verbieten? Da muss ich ganz klar sagen, äh, ja, oder auch nein. Vielleicht manchmal. Wenn es niemandem weh tut. Da bin ich bis zur Unterlippe im Gedankenquirl. Da ist mir die Frage zu pauschal.
Ich versuche mich mal situativ zu nähern.
Nehmen wir mal eine durchschnittliche Kiffer WG. So eine Kiffer WG hat ein, zwei Schwerpunkte. Wo kommt das Dope her und wie bekommt man den Kühlschrank voll genug, um den Fressflash zu überstehen.
Vielleicht gehen sie einem Job nach. Vielleicht machen sie Musik, Kiffermusik. Vielleicht malen sie Bilder, bunt und abstrakt. Vielleicht rollen sie Energiebällchen und verchecken sie im Englischen Garten.
Vielleicht bauen sie selbst Dope an. Vielleicht tragen sie ihre Pflanzen mittags vom Ostbalkon zum Westbalkon, um das Maximum aus der Sonne heraus zu holen.
Vielleicht unterhalten sie sich über das Fernsehprogramm: "Kannst du mal umschalten?", "Och... die Fernbedienung ist mir zu weit weg", "Die liegt doch vor dir am Tisch", "Sag ich doch, zu weit weg".
Ansonsten sind sie friedlich. Sie tun niemandem weh. Sie stören mich nicht. Vielleicht ein bisschen, wenn ich gerne auf ein Konzert will, die ihren Arsch aber nicht hoch bekommen. Aber das ist nicht schlimm. Sie stören euch nicht. Wer was anderes sagt, möge mir das belegen.
Also: Gebt das Hanf frei. Das tut niemandem weh.
Nehmen wir einen durchschnittlichen Fixer Haushalt. Da riecht es nach kaltem Rauch und morbidem Absturz. Da ist keiner dabei, der noch an ein irgendwie geregeltes Leben denkt. In besseren Momenten kann an sich mit dem einen oder anderen unterhalten. Kommt dann der Dealer zur Tür herein - und mag es noch so ein Arschloch sein - werden die Drogies von einem Moment zum anderen unterwürfig und kriechen ihrem Dealer nach allen Regeln der Kunst in den Hintern. Das ist nicht schön anzusehen.
Also nein, Heroin soll bitte unter Verschluss bleiben. Das tut niemandem gut.
Nehmen wir LSD. Also ein kleines Blättchen, nicht selbst, sollen mal die Nachbarn machen. Das ist lustig anzusehen. Wie sich da eine Begeisterung für Banales entwickelt. Für Farben und Formen. Eine kindliche Freude an einfachen Dingen. Wie sie Filigranes im Groben entdecken. Wie sie eine ganz andere Sicht auf die Welt entwickeln.
Es wird aber auch von Horrortrips berichtet. Und dass man hängen bleiben kann und dann der Rest des Lebens irgendwie Musik und Farbe ist. Oder eben ein nie endender Horrortrip.
Da bin ich etwas uneins. Letztlich kenne ich mehr Menschen, die der Alkohol zugrunde gerichtet hat.
Aber ganz ehrlich, ich treibe mich zu wenig - und ich habe auch nicht vor, daran was zu ändern... falls sich das jemand fragt - in Drogenkreisen herum, um da qualifiziertes von mir zu geben.
Wie ich auf das Thema Drogen komme? Das kann ich gar nicht sagen. Ich habe diesen Artikel irgendwann angefangen und dann vergessen. Wieder gefunden und dachte bei mir, ach, schreib den doch zu Ende:
ENDE