Melonenbier

Oder? Nein, tatsächlich nicht. Denn ich bin es, der mit Melonenbier kommt. Und das kam so:

Wir haben von einem befreundeten Brauer eine größere Menge Melonenhopfen geschenkt bekommen. Und der Melonenhopfen fristet seitdem ein recht unbeachtetes Dasein im hintersten Eck unserer Kühlung.

Wer will schon Melone im Hellen? Oder im Pils? Oder im Weißbier? Da vielleicht Banane. Aber Melone? Also hat sich keiner an den Hopfen heran gewagt.

Bis ich meinen ganzen Mut zusammen genommen habe und mich mit reichlich Melonenhopfen an unsere KleBiAn (*) gestellt habe.

Dazu habe ich mir ein einfaches IPA Rezept heraus gesucht und den dort angegebenen Hopfen durch Melonenhopfen ersetzt.

Das Ergebnis: Wow und weia... das ist zweifellos ein ganz besonderer Tropfen. Und das nicht zuletzt weil der Alkoholrechner satte 9% prognostiziert hat.

Nein, das ist nichts für den Ausschank. Das wäre vorsätzliche Körperverletzung. Da gibt es viellicht mal ein Stamperl am Abend, wenn die BrauerInnen in Spenderlaune sind.

Und nein, ich habe nicht gepanscht. Keine Melone in den Sud geschnibbelt und keinen Melonensaft in den Gärkessel geschüttet.

Der Hopfen - Hüll Melon mit vollem Namen - ist eine Züchtung aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll bei Wolnzach. Damit darf sich das fertige Produkt nach Recht und Fug und nach dem Reinheitsgebot Bier nennen.

Rezept

Wer nachbrauen will, hier das Rezept:

Hauptguss: 17l
Nachguss: 13l

Schüttung: 7,95kg
6,75kg Pale Ale Malz
750g Münchner Malz
375g Cara dunkel
75g Sauermalz

Einmaischen bei 68 Grad
Kombirast bei 66-67 Grad / 90'
Hopfen: 300g + 150g
100g Kochbeginn
100g Melone 30'
100g Melone Wirlpool
150g Melone Hopfenstopfen

Hefe: 1 Päckchen (20g)
Speise: 1l

(*) KleBiAn: Klein Bier Anlage
Hüll Melon: Hopfenforschungszentrum Hüll

PS.: Dem Adlerauge wird nicht entgangen sein, dass auf dem Foto ein Pale Ale zu sehen ist. Stellt euch das Etikett einfach mit einem anderen Datum und dem Schriftzug "Melone" vor.