Aus dem Ei gekrochen
Ostern 2022 - ein Hauch von Mittelalter
Wie jedes Jahr versammelt sich die Gläubigen in ihren Kathedralen und huldigen einem vermeintlich gütigen Gott. Einem Gott, der in seiner unermesslichen Güte beständig Hass, Not und Elend über seinen Schäfchen ausgiesst. Je größer Hass, Not und Elend sind, umso lauter huldigen die Schäfchen. Gerade so, als könnten sie nicht genug davon bekommen.
Ein besonders bizarres Schauspiel bietet das Osterfest 2022. Um eine Woche zeitversetzt erst von der römisch katholischen und der lutherisch evangelischen Christenheit, dann in der orthodoxen Welt. In den Kathedralen wird ein Krieg verdammt, in dem Gläubige aller Konfessionen aufeinander einhauen. Und je nach dem in welcher Kathedrale man sich befindet, werden gleich auch die Gläubigen der anderen Kathedralen verdammt. Mal deutlicher, mal weniger deutlich. Dabei verdammen nicht nur Priester der einen Konfession Anhänger einer anderen Konfession. Auch innerhalb der Konfessionen wird eifrig hin und her verdammt.
Ein Hauch von Mittelalter weht durch Europa. Da werden Krieger gesegnet, um möglichst erfolgreich andere gesegnet Krieger zu meucheln. Wenig ist zu merken von Feindesliebe, von der Gleichheit, die der christliche Gott allen Menschen verspricht.