Abt.: Wärmebehandlung
Raketenofen
Die einen sammeln Briefmarken. Die anderen Münzen.
Ich sammle halt Feuerstellen. Also Grills und Holzöfen und so.
Diesmal habe ich mir einen Raketenofen eingebildet. Und weil zwischen Einbildung und Bestellung nur wenige Klicks liegen, war denn auch schnell ein Produkt im Warenkorb. Wenige Tage später - ich hatte mein Bestellfieber längst vergessen - schleppte der Paketbote ein flaches und erstaunlich schweres Paket die Treppe hoch.
Ich musste das Paket sofort öffnen. Was hatte ich da nur bestellt. Zunächst rieselte mir brauner Rost entgegen, dann entfaltete sich ein Puzzelspiel aus Eisen auf meinem Schreibtisch.
Klar, auf dem Schreibtisch hat weder ein Puzzelspiel und noch viel weniger rostige Eisenplatten was verloren. Also wieder eingepackt und ab in den Garten.
Ikea bekomme ich recht gut hin. Wenn ich selbst ein Regal zimmere... nun, meist steht es. Ohne Gaffer Tape. Nun also ein Eisenbausatz. Frohen Mutes ans Werk.
Bereits nach wenigen Augenblicken hatte ich das Prinzip erfasst: Stecken. Nicht schrauben. Nicht kleben. Nicht schweissen. Einfach zusammenstecken.
Bei Ikea kann es vorkommen, dass ein Teil nicht so recht mit einem anderen will. Dann wird das irgendwie passend gemacht. Mit Hammer, Säge, Spax und Gaffer Tape...
Bei Eisen ist so, dass dem mit haushaltsüblichem Werkzeug nicht bei zu kommen ist. Das passt oder das passt nicht. Wie beim Computer, Strom fliesst, Strom fliesst nicht. Damit kenne ich mich aus.
Das Eisenpuzzle vor mir ist so gestaltet, dass sich die einzelnen Teile - und es ist eine überschaubare Menge an Teilen - auf nur exakt genau eine Weise zusammenstecken lassen. Das erleichtert den Aufbau des Raketenofens entschieden.
Und voilà nach kaum 10 Minuten steht der Ofen einsatzbereit.