Abt.: Daniel Düsentrieb
Spinnerei
Manchmal stellt man sich ja so Fragen. Also Fragen, die eigentlich unerheblich sind, denn die Antwort würde einfach nichts, aber auch gar nichts ändern. Und doch...
Da ist zum Beispiel diese Frage:
Aus einem Haufen Wolle wird ein Pullover. Das kennen wir. Doch darin verbirgt sich ein Geheimnis... wie ist der Mensch darauf gekommen, die Haare eines Schafes zur Bedeckung der eigenen Blösse zu nutzen?
Wie kam der Mensch darauf, ein Schaf zu scheren? Wie entsann er die Technik, aus der Wolle Garn zu spinnen? Wie aus dem Garn Stoff zu weben?
Zufall? Nachdenken? Folgerichtiges Handeln? Beobachtung? Kreative Leistung as is?
Vielleicht so:
Da sitzt ein alter Hallstätter nachdenklich an seinem Lagerfeuer. In der einen Hand ein wohlgeschärftes Rasiermesser, in der anderen seine Zotzen und denkt so bei sich "wenn ich mein Haupthaar über drei, vier Jahre sammle, dann kann ich da ein paar veritable Buxen draus zimmern". In dem - und zwar genau in dem - Moment kommt ein Schaf vorbei und unser Zotzen-Junge denkt weiter "wenn ich nun dieses Tier nicht häute, sondern rasiere, dann...". Ja was dann?
...dann zwirble ich die Wolle, mal sehen, was wird.
...dann erfinde ich das Spinnrad.
...dann habe ich endlich eine Verwendung für die Stricknadeln.
...dann kram ich mal meine alten Burda Hefte raus, da sind ein paar prima Strickmuster drin.