Abt.. Es geht nicht mehr weiter

Systemwechsel

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt "Der Kapitalismus hat nicht gesiegt, er ist nur übrig geblieben". Das sollten wir uns gelegentlich vor Augen halten.

Wenn man feststellt, das etwas nicht funktioniert, mehr kaputt als heil macht, ungesund ist oder man es einfach nicht mag, dann ist man in aller Regel bestrebt, das zu ändern.

Das war mit der Sklavenhaltergesellschaft so, mit dem Adel und mit Diktaturen. Man hat das gescheiterte sozialistische Experiment zum Teufel gehauen und eingesehen, dass das mit dem Kolonialismus auch nicht so der Hit ist.

Jetzt ist doch unübersehbar, dass diese Marktwirtschaft auch nicht funktioniert. Sie macht mehr kaputt als heil und ist ungesund.

Die Heilsversprechung war, wenn die Reichen reicher werden, dann werden die Armen automatisch auch reicher. Also ganz vereinfacht gesagt.

Der erste Teil, der funktioniert ganz prima. Die Reichen werden immer reicher. Beim zweiten Teil, da hakt es. Da hat es immer gehakt. Immer wenn es gesamtgesellschaftlich irgendwie besser wurde, dann musste das gegen die Interessen des Marktes erstritten werden.

Denn die Gesetze des Marktes sagen ganz klar, wenn jemand reicher wird, dann muss jemand anderes ärmer werden. Den Teil lassen die Jünger der freien Marktwirtschaft geflissentlich weg.

Der Markt hat weder ein Interesse an einer einer fünf Tage Woche, noch an Urlaubsanspruch oder Weihnachtsgeld. Er hat kein Interesse an Lohnfortzahlung, nicht an Arbeitslosengeld und nicht an Arbeitszeitverkürzung.

Der Markt hat auch kein Interesse an lebenswerten Städten. Nicht an der Umwelt und auch nicht an Subsistenzwirtschaft(1). Nicht an blühenden Landschaften und nicht an Bildung, Kunst und Kultur.

An fairen Löhnen hat dieser Markt null Interesse. Nicht in der Stadt, nicht auf dem Land und schon gar nicht auf den Plantagen für Bananen, Kaffee oder Tee.

Der ganze soziale Bereich, den interessiert der Markt nur, wenn Geld fliesst. Nicht, ob Menschen im Krankenhaus gesund werden. Ob Kinder im Kindergarten gefördert werden. Und auch nicht ob Pfleger genug Zeit für Senioren haben.

Die Pünktlichkeit der Bahn ist ihm schnuppe. Ob du dir eine Wohnung leisten kannst ebenso wie Heizkosten, die dir über den Kopf wachsen.

Dem Markt ist es wurst, ob in Afrika jemand verhungert oder in der Ukraine Menschen erschossen werden. Ob Flüchtende im Mittelmeer ertrinken oder Kinderarbeit Kinder in Armut stürzt.

Wobei, das Menschenerschiessen findet der Markt eigentlich schon ganz prima. Weil da floriert er. Er profitiert von Zerstörung genau so wie von Aufbau. Er strahlt über jeden Verwundeten und über fehlgeleitete Raketen ebenso wie über Volltreffer.

Und Kinderarbeit findet er tatsächlich auch ganz prima. Weil mit Kinderarbeit lassen sich ganz enorme Gewinne einfahren.

Es gab und gibt übrigens sehr gescheite Köpfe, die sich nicht nur über die Probleme, sondern auch zu Alternativen einen Kopf machen. Die erkannt haben, dass der freie Markt und der damit verbundene Kapitalismus der falsche Weg ist.

Ich weiss nicht, warum wir trotzdem so verbissen an einem System festhalten, dass uns in den Abgrund führt.