Brotbelag oder Sondermüll
Veggie Wurst
Ich kenne mittlerweile einige vegetarische Zubereitungen, die gewohnte Lebensmittel mit Fleisch zu ersetzen suchen. Das gelingt manchmal besser, manchmal weniger gut. Und manchmal eben gar nicht. Da hat man dann ein Produkt vor sich, das augenscheinlich direkt für den Hausmüll, wenn nicht den Sondermüll produziert wurde. So zum Beispiel "My Veggie" von Edeka.
Vom Mundgefühl irgendwie wie... ja wie was nu. Ein bisschen Gummi, ein bisschen bröselig. Zu keiner Zeit wie irgendwas, das der Speichel einspeicheln will. Eher wie etwas, das der Speichel gerne schnell wieder los werden will.
Man kann sich richtig vorstellen, wie vor der Wurst und nach der Wurst Zahnpasta oder Silikon aus der Maschine gepresst werden. Doch vergebens sucht man auf der Verpackung nach dem Hinweis "kann Spuren von lebensmittelfernen Werkstoffen enthalten".
Die Zunge erschmeckt eine Unmenge an Aromen. Nicht so eine Abgewogene Komposition aus Kräutern, Pfeffer und Nitritpökelsalt, wie sie es vom Metzger nebenan gewohnt ist. Mehr so ein "lasst uns alles reinschütten, was der Aromamarkt so her gibt. Das muss doch irgendwie geniessbar zu würzen sein."
Die Nase erschnuppert was entfernt der Leberwurst ähnliches. Abgerundet mit dem feinen Duft der Kunststoffwurstpelle. Der Kunststoffwurstpellengeruch bleibt übrigens auch, wenn die Pelle schon längst im Plastikmüll liegt.
Wenn ich mir die Zutaten - jetzt hätte ich bald "auf der Zunge zergehen lasse" gesagt - vor dem geistigen Auge vorbei ziehen lasse, ich würde nie und nimmer auf die Idee kommen, gerade die Zutaten für ein Lebensmittel vor mir zu haben. Chemiebaukasten, das käme mir eher in den Sinn.
Liebe Leut' bei Edeka, euer Unterfangen, den veganen Markt zu bereichern ist so löblich wie in die Hose gegangen. Lasst bitte die Finger von solchen Experimenten.