Ausflug nach Wien

Waschmaschine

Wenn ich dann schon mal in Wien bin, dann kann ich auch schnell helfen, die Waschmaschine in den fünften Stock zu schleppen. Ohne Aufzug. Und dann den Konzertflügel gleich mit. Für was habe ich denn zwei Arme?

Nein, tatsächlich gab es keinen Flügel und es war auch nur der zweite Stock. Es lief alles wie am Schnürchen und - ZACK - stand die Waschmaschine in ihrem neuen Zuhause. Es lief so gut. Zu gut.... da musste ein Haken bei sein. War er auch. Die Waschmaschine läuft nicht. Aber damit möchte ich euch jetzt nicht länger langweilen.

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Krach im EKH

Der Sohn eines Schulfreundes würde mit seiner Band im EKH(1) auftreten, so hieß es. Warum nicht. Ein bisschen Kultur.
Das EKH ist so etwas wie ein autonomes Zentrum mit Mietvertrag. Schließlich wollen auch Autonome gesicherte Verhältnisse.
Gegeben wurde Punk, Hardcore, Metal und eine Liedermacherei.

Vom Rauchen und Nichtrauchen

An der Kasse wird man mit einem freundlichen "Bitte im Erdgeschoß rauchen, nicht im Keller" begrüßt. Ich frage verdutzt zurück: Muss ich jetzt echt wieder zum Rauchen anfangen, nur um hier rein zu kommen?

Schmeckt nach Spüli

Prima Bandname. Auf jeden Fall. Auf Nachfrage verrät der/die KünstlerIn die Herkunft des Namens. Weil der Geburtsname Koriander lautet, Koriander aber nach Spüli schmeckt... noch Fragen?(2)

Onkel Gusta

Die Band ist ein Anachronismus in sich. Da stehen ein Hippie, ein Popper und ein Hipster - wobei der Hipster eher sitzt - auf der Bühne. Sicher, sie machen brachialen Lärm. 5 Minuten vor der Bühne und du bist taub. Sie spielen schnell, sie spielen laut. Zu viel Black Metal, um gut zu sein. Zu viel Hardcore, um schlecht zu sein. Während der eine in bester Negazione-Manier sein Innerstes nach außen kehrt, ergeht sich der andere in unverständlichem Gegrunte. Gut, tatsächlich sind beide unverständlich.

Macker machen Mackerdinge

Vor der Bühne, wie soll ich sagen, Genderding, Feminismusding, all das ist vor der Bühne vergessen. Da schlagen die Macker nach wie vor wild um sich. Da schwofen die Mädels eben in den hinteren Reihen.

Schaden

Der Name ist was für Eingeweihte. Ich wurde eingeweiht. Die Band kommt nämlich aus Salzburg und Salzburg hatte mal einen Bürgermeister namens Schaden. Haha, welch ein Gag, welch ein köstliches Kleinod, hahaha. Eine Hardcore Band benennt sich nach einem Bürgermeister. Was haben wir gelacht.

Ohrenlappen und Oberlippen

Es kommt ja immer öfter vor, dass einem - zum Beispiel an der Baumarktkasse - Leute begegnen, die so Schlabberohrläppchen haben. Die so runter hängen bis auf die Schultern. Das war ja mal so ein Hipster-Ding, sich überdimensionierte Löcher in Ohren, Nasen oder Lippen applizieren zu lassen. Die leiern dann über die Jahre aus, die Mode zieht weiter, die Löcher bleiben. Die clevereren unter den Ohrlappengeschädigten lassen sich einen Oberlippenbart stehen. Das sieht zwar auch scheiße aus, lenkt aber von den Ohrlappendingern ab.

Mohnzelten

Mohn was? Zelten. Mohnzelten. Das ist was für Leute, die unbedingt und schnell eine große Menge Mohn brauchen. Das ist Kartoffelteig gefüllt mit Mohnmasse. Das ist sehr lecker.

Warum ich das schreibe? Das schreibe ich, um das Foto oben zu erklären. Das ist nämlich ein Stück Mohnzelten zu sehen. Eigentlich sollte da ein Foto von einer Band zu sehen sein. Da ist aber kein Foto von einer Band, weil es so ein Foto nicht gibt. Die wollten nicht fotografiert werden. Dann eben nicht. Dann eben Mohnzelten. Sieht ja auch gut aus.

Ja, so oder so ähnlich war das in Wien.

(1) EKH - Ernst Kirchweger Haus
(2) Ich kann das nicht bestätigen, weil ich tatsächlich noch nie Spüli probiert habe. Ebenso wenig wie Seife. Ich werde das auch nicht tun, denn die landläufige Meinung sagt, Koriander schmeckt nach Seife und ich finde Koriander schon reichlich greislig.

Hier noch mal "Schmeckt nach Spüli":